Mit dem Rad über die Alpen
Filmvorführung beim Wald-Verein
Einen äußerst vergnüglichen Sektionsabend konnten die zahlreichen Wald-Vereinsmitglieder erleben, die zum Sektionsabend in die Rotwaldglashütte gekommen waren.Vorsitzender Reinhard Wölfl begrüßte unter den Gästen auch den Ehrenvorsitzenden Egon Thum und bedankte sich bei Horst Wolf für die Bereitschaft, den Abend zu gestalten. Wolf zeigte einen Film über die Alpenüberquerung der „Rad-Oldies“ der Sektion auf der legendären „Via Claudia Augusta“.

Gleich der Beginn des Films war von großem Gelächter begleitet, als die filmische Dokumentation das anfängliche Chaos der Routenplanung festhielt. Bei Brotzeit und Bier, lustigen Sprüchen und viel Spaß, versuchte man, die beste Route festzulegen. Treffpunkt der „Rad-Oldies“ mit Martin Weinberger, Ingrid und Leo Kolb, Kuno Hackl und Horst Wolf war immer in Griesbach bei Franz Mühl, der auch mitradelte. Nach etlichen Treffen war die Planung perfekt und man konnte am Nettoparkplatz Räder, Gepäck und etliches mehr in den gemieteten Bus verstauen. Tagsüber fuhr abwechselnd immer ein Radler auf dem vorgesehenen Streckenabschnitt voraus und man traf sich dann abends gemeinsam im ausgesuchten Hotel zum Übernachten.
Horst Wolf nahm die anwesenden Wald-Vereinsmitglieder filmisch mit auf die 270 Kilometer lange Tour. Er dokumentierte und kommentierte, untermalt mit passender Musik, genauestens jeden einzelnen Tagesabschnitt mit allen Erlebnisse, Landschaftsaufnahmen und lustigen Radlererfahrungen. Seine Frau Rosemarie Wolf erzählte im Film über historische Besonderheiten der Strecke, auf der sich zur Römerzeit ganze Karawanen von Menschen und Tieren bewegten. Die geschichtsträchtige „Via Claudia Augusta“ ließ einst der römische Kaiser Augusta im 15. Jahrhundert erbauen und schaffte damit einen wichtigen Handelsweg, der Süddeutschland und Norditalien verband.
Bereits zum Fernpass auf 1210 Meter Höhe mussten die Radler ab Bieberwier bei Ehrwald eine Steigung von 7,8 Kilometern und 251 Höhenmetern überwinden und die Abfahrt auf den Schotterstraßen war auch nicht ungefährlich. Die Radtour führte durch viele kleine und bezaubernde Orte, wie Imst, Landeck oder Naunders. Die Burganlage Altfinstermünz in der Finstermünzschlucht diente im 14. Jahrhundert als Maut- und Zollstation. Vor einer eindrucksvollen Naturkulisse stehen die noch gut erhaltenen Gebäude und luden die Radler zu einem Fotostopp ein.
Weiter ging es in Richtung Reschenpass. Hier mussten auch innerhalb von sieben Kilometern 425 Höhenmeter überwunden werden, was aber keine große Herausforderung für die fitten Radfahrer war. In elf beschilderten Kehren, „schraubte“ man sich auf der Martinsbrucker Straße durch eine landschaftlich wunderschöne Strecke bis zur Norbertshöhe auf 1045 Höhenmeter hinauf, von wo man eine atemberaubende Aussicht genoss. Natürlich wurde auch am Reschensee Halt gemacht und man sah den noch aus dem Wasser ragenden Kirchenturm sowie etliche Gebäudereste des ehemaligen Dorfes.
Dann führte die Tour weiter hinab in Richtung Meran und Lana, wo übernachtet wurde. Anderntags machte man sich auf den letzten Streckenabschnitt, der vorbei am Kalterer See über Tramin auf der Südtiroler Weinstraße bis zum letzten Übernachtungsort in Auer verlief. Auch hier genoss man während des Radelns die idyllische Landschaft inmitten der Weinberge. Ausgeruht machte man sich anderntags ab Auer mit dem Bus auf die Rückreise nach Zwiesel, nicht ohne im Bus die ganzen Eindrücke und Erlebnisse nochmals Revue passieren zu lassen.
Dankende Abschlussworte durch Reinhard Wölfl und anhaltender Applaus belohntem Horst Wolf für seinen professionellen Film über die bemerkenswerte Leistung der „Rad-Oldies“.
Von Marianne Hirschbold
