Höllbachhütte

Kontakt & Buchung

Zur Buchung der Hütte bitte Kontakt mit unserem Hüttenwart aufnehmen:
Hüttenwart: Lemberger Friedrich, Hindenburgstr. 19, 94227 Zwiesel, Tel. 0176/60412668, Email: hoellbachhuette@web.de

Sommer

Es ist ihre unvergleichbare Lage in unberührter Waldeinsamkeit und völliger Weltabgeschiedenheit, die unsere kleine Vereinshütte an der Höllbachschwelle zu etwas ganz besonderem macht. Auf einer Höhe von nahezu 1.000 Meter über Normal Null steht sie am Eingang zum wildromantischen Höllbachgspreng, an der ostseitigen Waldflanke des Gr. Falkenstein, im Erweiterungsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald. Sie ist ein weitum wohl einmaliges Relikt aus der längst vergangenen Zeit der Holztrift und diente ehemals dem Schleusenwärter der Höllbachschwelle als bescheidene Unterkunft.

Wie die Lindberger Historikerin Ingeborg Seyfert in Erfahrung bringen konnte, wurde die Höllbachschwelle ursprünglich von Franz Steigerwald, dem Gründer der Krystallglasfabrik Theresienthal, erbaut. Der Glashüttenherr Franz Steigerwald konnte noch im Jahr der Betriebsgründung (1836) mit dem Forstamt Zwiesel einen Holzlieferungsvertrag abschließen. Dieser Vertrag regelte auch die Holzbringung aus dem Wald zur Glasfabrik Theresienthal. Bereits um das Jahr 1840 wurde der wild tosende, wasserreiche Höllbach erstmals aufgestaut und zur Holtrift genutzt.

Das genaue Baujahr für die Hütte selbst ist bislang nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Bau von Hütte und Triftschwelle zur gleichen Zeit erfolgte.
In den Jahren 1869 – 70 wurde der Damm der Höllbachschwelle aus behauenen Granitquadern neu errichtet. Weil auch die Unterkunftshütte stark am verfallen und bereits seit 1863 ohne schützendes Dach war, wurde zeitgleich ein Neubau der Trifthütte erforderlich.

Als die hohe Zeit des Triftwesens langsam aber unaufhaltsam ihrem Ende entgegenging, nutzten Forstarbeiter die aus mächtigen Holzbalken gezimmerte Hütte zunächst werktags noch als Herberge im unwegsamen Bergwald, bevor sie in den Folgejahren dem zuständigen Revierförster als günstig gelegener Ausgangspunkt für die Jagd in den weitläufigen Hochlagen großen Nutzen brachte.

Winter

Das endgültige Ende der Holztrift, verbunden mit einer zunehmenden Erschließung der Forstreviere und die damit einhergehende Motorisierung führten schließlich dazu, dass die kleine Höllbachhütte mehr und mehr an Bedeutung verlor und nicht mehr benötigt wurde. Ohne Zweifel wäre damit die Hütte an der malerischen Höllbachschwelle ein weiteres Mal dem Verfall preisgegeben gewesen und mit Sicherheit irgendwann abgebrochen worden, wenn sich unsere Sektion im Jahr 1975 unter dem damaligen Vorstand Oskar Langer nicht dazu entschlossen hätte, sie von der Staatsforstverwaltung zu pachten und durch aufwändige Renovierung dauerhaft zu erhalten.

Der damit einhergehenden Verantwortung um die Erhaltung dieses Kleinodes im Bergwald ist sich unsere Sektion unverändert bewusst. Von Sonja und Herbert Habinger seit vielen Jahren mustergültig betreut, ist unsere Vereinshütte längst zu einem markanten Rastpunkt auf dem Weg entlang des Höllbaches hinauf zum Gr. Falkenstein geworden. Sie ist nicht nur eine anheimelnde Berghütte, die unseren Mitgliedern und Freunden das ganze Jahr über als idealer Wanderstützpunkt zur Verfügung steht, sondern auch ein Stück Kulturgut, das auf unermüdliches Betreiben unserer Sektion hin längst unter baulichem Denkmalschutz steht.

Die Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung ist von Anfang an als mustergültig zu bezeichnen. So unterstützte der Nationalpark beispielsweise die letzten Instandsetzungsarbeiten im Jahr 2002 mit Errichtung einer eigenständigen biologischen Toilettenanlage in direkter Nachbarschaft der Hütte. Die ehemalige Trifthütte an der Höllbachschwelle ist bei Naturfreunden sehr beliebt und erfährt zu allen Jahreszeiten regen Zuspruch.

Vom Weiler Scheuereck aus ist sie zu Fuß in einer knappen Stunde zu erreichen. Der Wanderer hat dabei eine Wegstrecke von etwa vier Kilometern zu bewältigen und gleichzeitig einen Höhenunterschied von 200 Meter zu überwinden.
Wer die kleine Selbstversorgerhütte gegen Entrichtung eines geringen Obulus für Übernachtungszwecke nutzen möchte, sollte sich stets rechtzeitig beim rührigen Hüttenwart und seiner allseits tüchtigen Frau anmelden.